Kief, Keef, Scuff oder Pollum – all diese Begriffe stehen für die winzigen Kristalle auf den Cannabisblüten, die Dir sicherlich schon mal aufgefallen sind. Was das Besondere an Kief ist, wie Du es sammeln und verwenden kannst, erklären wir Dir im folgenden Artikel.

Die Verwandlung von Trichomen zu Kief

Die kleinen Kristalle auf den Blüten, die wie fein gemahlener Zucker aussehen, sind die Trichome. Diese harzigen Drüsen bildet die Cannabispflanze während der Blütephase und sie sind reich an Cannabinoiden wie Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sowie duftenden Terpenen.

Trocknen die Trichome und lösen sich von den Blüten, werden sie zu Kief. Dieser feine Trichomstaub oxidiert dann und nimmt eine dunklere Farbe an. Auch ist Kief nicht mehr so klebrig wie die Trichome auf den Blüten.

Wofür kann Kief verwendet werden?

Da die Trichome viele Cannabinoide und Terpene enthalten, wird Kief üblicherweise in einen Joint, Spliff oder Blunt gestreut, um eine stärke Wirkung zu erzielen. Eine Alternative stellt das sogenannte „Twaxen“ dar. Hier wird die Außenseite des Joints etwas angefeuchtet und anschließend das obere Drittel in ein bisschen Kief gewälzt.

Übrigens ist es nicht ratsam, einen Joint aus reinem Keef zu drehen. Ein gleichmäßiges Abbrennen ist nicht möglich, da dem Kief die Pflanzenmasse fehlt. Demzufolge verbrennt es, der Großteil des THCs geht verloren und Du würdest einen unangenehmen Hustenanfall bekommen.

Falls Du ein leidenschaftlicher Cannabisbäcker bist und für Deine Backwaren Cannabisbutter herstellst, kannst Du ihre Stärke mit Kief erhöhen. Denk aber daran, dass das Kief mit bei den zerkleinerten Blüten sein muss, wenn Du diese im Backofen erhitzt, um die Cannabinoide zu aktivieren. Die Cannabinoide wie THC oder CBD liegen in der Cannabispflanze in ihrer sauren („inaktiven“) Form vor. Erst durch die Decarboxylierung, einem chemischen Prozess, wird ein Molekül abgespalten, wodurch THC die berauschende Wirkung entfaltet.

Einige hart gesottene Cannabis-Enthusiasten rollen ihre Moonrocks in Kief. Diese besonders potenten Cannabisblüten werden in Haschisch-Öl getränkt und weisen einen extrem hohen THC-Gehalt auf. Unerfahrene Konsumenten sollten aufgrund der unberechenbaren Wirkung (und Nebenwirkungen) unbedingt die Finger davon lassen!

Haschisch aus Kief

Um aus Kief Haschisch herzustellen, musst Du lediglich das gesammelte Kief zu einem kleinen Klumpen pressen. Am besten klappt das, wenn Du Backpapier zur Hilfe nimmst, damit der klebrige Trichomstaub nicht an Deinen Fingern haften bleibt. Alternativ ist es auch möglich, Hasch mithilfe der Trockensiebung herzustellen. Die Konsistenz ist durch die Druckpressung dann krümeliger und staubiger als normales Haschisch.

Wenn Du ausreichend Kief gesammelt hast, stecke es in eine Plastiktüte und rolle diese zusammen. Danach verschließt Du das Ganze mit Klebeband und wickelst das kleine Päckchen in drei Schichten Zeitungspapier ein. Befeuchte das Zeitungspäckchen, drücke es fest zusammen und gehe mit einem Glätteisen darüber, bis es komprimiert ist. Anschließend wickelst Du Dein Päckchen auf und hast einen gepressten Kief-Hasch-Block.

E-Liquid aus Kief

Mit Scuff bzw. Kief kannst Du Dein eigenes E-Liquid herstellen, um es im Vape-Pen oder Verdampfer zu konsumieren. Dafür brauchst Du folgende Utensilien und Substanzen:

  • 1 Kochtopf
  • 2 bis 3 Spritzen
  • Schüssel aus Glas oder Metall
  • 1 Kaffeefilter
  • Propylenglykol
  • pflanzliches Glyzerin

Nimm den Kochtopf, befülle ihn mit Wasser und stelle eine Schüssel darauf. In einem Verhältnis von 1:1 gibst Du nun das Propylenglykol und Glyzerin sowie das Kief in das Wasserbad. Erhöhe die Temperatur auf dem Herd, bis das Wasser köchelt. Wenn die Mischung geschmolzen ist, schütte sie durch den Kaffeefilter in eine Glas- oder Metallschüssel. Nachdem die Masse abgekühlt ist, brauchst Du sie nur noch mit einer Spritze aufziehen und Dein Vape befüllen. Fertig ist Dein E-Liquid.

Eignet sich Keef für das Dabbing?

Kief eignet sich nicht für das Dabbing. Es würde verbrennen, anstatt zu verdampfen. Zudem würde das verbrannte Kief den Dab-Nail ruinieren. Für alle, die nicht wissen, was Dabbing ist: Hierbei handelt es sich um eine Cannabiskonsumart. Genutzt wird ein spezielles Wasserpfeifengerät (Dab-Rig), das einer üblichen Bong ähnelt, aber für Cannabiskonzentrate (z. B. Wachs, Shatter, Budder, oder Rosin) ausgelegt ist.

Anstelle des Kopfstückes wie bei einer Bong wird ein sogenannter Nail (Nagel), der aus Titan, Keramik oder Quarz besteht, aufgesetzt. Mithilfe des Dabbers wird dann das Konzentrat auf den Nail gelegt und erhitzt. Das Konzentrat verdampft sofort und der Dampf wird durch das Dab Rig inhaliert. Die Wirkung setzt schnell ein und da die Cannabiskonzentrate einen sehr hohen THC-Gehalt haben, ist auch hier Vorsicht geraten.

So kannst Du Kief effektiv sammeln

Kief lässt sich ganz einfach mithilfe eines Grinders sammeln. Dabei lösen sich die Trichome am besten, wenn die Buds staubtrocken sind. Idealerweise hat der Grinder drei Kammern:

  • In der ersten Kammer werden die Buds zwischen die scharfen Zähne gelegt und zerkleinert.
  • Die zermahlenen Teile fallen durch die Löcher in die zweite Kammer auf ein kleines Metallsieb.
  • Während die zerkleinerten Buds auf dem Metallsieb liegen bleiben, fallen die winzigen Trichome hindurch in die dritte Kammer.

Du wirst allerdings ein wenig Geduld aufbringen müssen, bis Du eine verwertbare Menge Keef gesammelt hast.

Befülle Deinen Grinder mit Blüten und lege ihn für eine halbe Stunde in das Gefrierfach. Die Trichome werden durch die Kälte sehr spröde und lösen sich leichter ab. Damit landet mehr Keef in der Sammelkammer.

Fazit

Kief, Keef, Scuff oder Pollum sind die harzigen Trichome auf den Cannabisblüten, die wie kleine Zuckerkristalle aussehen. Sie sind vollgepackt mit Cannabinoiden und Terpenen, was Kief sehr potent macht. Mithilfe eines Grinders kannst Du den wertvollen Trichomstaub sammeln. Zwar dauert es ein bisschen, bis Du eine kleine Menge zusammen hast, dafür lässt sich damit allerlei anstellen. Du kannst die Potenz Deines Joints erhöhen, indem Du Kief reinstreust oder diesen nach einer leichten Befeuchtung in ein wenig Kief wälzt. Außerdem erhält Deine selbstgemachte Cannabutter mit etwas Kief noch mehr Stärke.

Darüber hinaus lässt sich aus Keef auch Haschisch herstellen. In der einfachen Variante presst Du Dein gesammeltes Kief einfach zusammen oder Du nutzt die Trockensiebung, sodass Du einen Hasch-Block bekommst. Und falls Du ein Vape-Fan bist, stellst Du mit Kief einfach Dein eigenes E-Liquid her.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kief vielfältig nutzbar ist. Dennoch ist es wichtig, dass Du Dich mit großer Vorsicht herantastest. Denn hoch potentes Kief kann auch sehr unangenehme Nebenwirkungen auslösen.