Haze ist eine legendäre Cannabissorte, die in den 1960er/1970er Jahren die Cannabis-Kultur in Kalifornien nachhaltig prägte. Ursprünglich war Haze ein 100-prozentiger Sativa-Hybrid. Inzwischen gibt es jedoch zahlreiche Haze-Varianten, in denen zwar Sativa dominiert, aber auch Indica enthalten ist. Bevor wir hierauf eingehen, gehen wir zuerst auf die Geschichte der berühmten Cannabissorte ein.

Viel weiß man nicht über den Ursprung der Haze-Sorte. Es heißt aber, dass sie von den „Haze-Brüdern“ in den 1970er Jahren in Santa Cruz (Kalifornien/USA) kreiert wurde. Den Erzählungen nach sollen die Brüder „R. Haze“ und „J. Haze“ gar nicht vorgehabt haben, eine bestimmte Cannabissorte zu züchten. Es sei vielmehr eine zufällige Kreation, indem die Brüder verschiedene Cannabissamen hybridisierten, die sie gerade zur Verfügung hatten. Heraus kam dann das Original Haze mit vielfältigen Geschmacksnote von intensiv würzig, fruchtig-süß und erdig, das einen langanhaltenden, energetischen sowie zerebralen Effekt auslöste.

Die exakte Genetik in Haze ist auch heute noch Gegenstand vieler Spekulationen. Während die einen vermuten, Haze sei eine Kreuzung aus einer Thai-Landrasse und Colombian Gold, nehmen andere an, es sei eine Mischung aus indischen Landrassen und Acapulco Gold. Aber wer weiß, vielleicht ist Haze auch einfach eine Kombination aus allen Sorten.

Damals war die Haze-Sorte anspruchsvoll und benötigte viel Pflege. Es musste auch sehr viel Geduld aufgebracht werden, da sie eine Blütezeit von bis zu 16 Wochen besaß. Deshalb sei das Haze Berichten zufolge in den 1980er Jahren fast ausgestorben. Denn die Grower bevorzugten weniger arbeitsaufwendige Cannabissorten mit kürzerer Blütezeit.

Von den USA nach Europa

Neben den Haze-Brüdern hat die damalige Zeit weitere Legenden hervorgebracht, darunter vor allem David Watson („Sam the Skunkman“) und Neville Schoenmakers („Cannabis-King“), die die Grundlagen der heutigen modernen Cannabiszucht geschaffen haben. Beide Grower waren äußerst ambitioniert, arbeiteten mit dem Original Haze und begaben sich aufgrund zunehmender Verbotsgesetze und der Verfolgung durch die DEA irgendwann auf den Weg in die Niederlande.

Wie die Grower an das Original Haze kamen, ist nicht geklärt bzw. gibt es hierüber verschiedene Versionen. So soll Schoenmakers die Original-Samen von den Haze-Brüdern durch einen New Yorker Sammler erhalten haben. Hingegen heißt es in einer anderen Version, dass Watson die Samen persönlich von den Haze-Brüdern bekam und an Schoenmakers verkaufte. Wiederum heißt es in einer anderen Geschichte, dass die Haze-Brüder selbst die Samen bei einem Besuch in den Niederlanden im Gepäck dabeigehabt haben sollen.

Egal, welche Version nun der Wahrheit entspricht – Fakt ist, dass sowohl die Haze-Brüder, als auch Watson und Schoenmakers die Welt der Cannabiszucht revolutionierten. Dank dieser Pionierarbeit gibt es heute zahlreiche neue Haze-Hybride mit den besonderen Eigenschaften des Originals.

Beliebte Haze-Hybride

Im Gegensatz zu damals gibt es heute Haze-Varianten, die schneller in die Blüte kommen und deren Pflege nicht mehr ganz so aufwendig ist. In der Regel weisen Haze-Sorten einen hohen THC-Gehalt auf. Der CBD-Gehalt liegt meist unter einem Prozent. Je nach Genetik kann der CBD-Gehalt aber auch etwas höher ausfallen. Auch die vorhandenen Terpene hängen von der jeweiligen Kreuzung ab. Typisch ist, dass das Terpen Terpinolen vorkommt, das den Buds ein erdiges und zitrusartiges Aroma verleiht. Intensiviert wird das Zitrusaroma noch durch das Terpen Limonen. Hingegen ist für den würzigen Geschmack bei Haze-Sorten das Terpen Beta-Caryophyllen verantwortlich.

Neulinge, die noch keine Erfahrung mit potenten Sativa-Sorten gemacht haben, sollten es langsam angehen lassen, da die Effekte stark und überwältigend sein können.

Amnesia Haze

Amnesia Haze ist ein echter Old-School-Klassiker und eroberte in den 1990er Jahren die Coffeeshops in den Niederlanden. Es dauerte nicht lange, bis die Haze-Sorte die ganze Welt eroberte und Züchter verschiedene Amnesia Haze-Versionen kreierten, die Gewinner mehrerer Cannabis Cups wurden. Natürlich bleibt Amnesia Haze grundsätzlich ihrem genetischen Ursprung treu und ist dementsprechend eine sativadominante Cannabissorte.

Je nach Amnesia Haze-Variante beträgt der THC-Gehalt 20 Prozent oder mehr. Dabei beschreiben viele Konsumenten die Wirkung als fast psychedelisch mit einem zerebralen High, das sich sowohl erhebend als auch euphorisch zeigt. Außerdem ist die Haze-Sorte dafür bekannt, die Aufmerksamkeitsfähigkeit erhöhen zu können. Geschmacklich punktet Amnesia Haze mit blumigen, fruchtigen, erdigen Zitrusnoten.

Wenn Du den Kultklassiker selbst anbauen möchtest, findest Du hier Amnesia Haze Autoflowering Samen. Hier die wichtigsten Infos:

  • Genotyp: 80% Sativa / 20% Indica
  • THC-Gehalt: 20 - 22%
  • CBD-Gehalt: < 1%
  • Aroma: erdig, Zitrus, süß, würzig
  • Blütezeit: 10 - 11 Wochen

Royal Haze

Royal Haze ist die perfekte Kreuzung der beiden berühmten Sorten Amnesia Haze und Skunk. Die sativadominante Sorte kann ein langanhaltendes, aktivierendes und elektrisierendes High mit körperlicher Entspannung verursachen. Gleichzeitig bietet Royal Haze eine pikante Aromamischung aus Erdigkeit und süßlichen Noten.

Infos auf einen Blick:

  • Genotyp: 20% Indica / 50% Sativa / 30% Ruderalis
  • THC-Gehalt: 15%
  • CBD-Gehalt: 1 - 5 %
  • Aroma: erdig, süß
  • Blütezeit: 8 - 9 Wochen

Skunk #1

Zwar ist Skunk #1 keine Haze-Sorte, da wir hier aber schon über David Watson („Sam the Skunkman“) berichtet haben und diesem die Kreation der sativadominanten Sorte Skunk #1 zugeschrieben wird, möchten wir doch noch kurz darauf eingehen.

Das Original ist eine Kreuzung aus Acapulco Gold, Colombian Gold, zweier Sativa-Landrassensorten aus Kolumbien/Mexiko sowie einer afghanischen Indica-Landrasse aus den 1970er Jahren, die Watson mit weiteren Züchtern in den 1980er Jahren weiterentwickelt hat. Heute gibt es zahlreiche verschiedene Varianten vom Original wie Skunk #1 von Sensi Seeds, die ein belebendes High bieten kann. Hier die wichtigsten Infos auf einen Blick:

  • Genotyp: 35% Indica / 65% Sativa
  • THC-Gehalt: 18%
  • CBD-Gehalt: <1%
  • Aroma: erdig, süß
  • Blütezeit: 8 Wochen

Fazit

Haze ist eine der bekanntesten und beliebtesten Cannabissorten weltweit, die sich durch ihre Sativa-Dominanz und ihr ausgeprägtes Aroma auszeichnet. Entstanden ist die Sorte in den 1970er Jahren in Kalifornien, wobei die exakte Genetik nicht bekannt ist. Alten Berichten zufolge könnte es eine Kreuzung aus einer Thai-Landrasse und Colombian Gold oder aber eine Kreuzung aus indischen Landrassen und Acapulco Gold sein. Das wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.

Die heutigen Haze-Varianten besitzen meist das charakteristische würzige und süße Aroma mit Noten von Zitrusfrüchten, Erde und Gewürzen. Aufgrund der hohen Potenz kann Haze stark zerebral und euphorisierend wirken, was viele Konsumenten beispielsweise für kreative Tätigkeiten und soziale Interaktionen nutzen. Für Cannabisanfänger kann die Wirkung von sativadominanten Sorten jedoch überwältigend sein, weshalb hier Vorsicht geboten ist.