Trauermücken auf Cannabispflanzen erkennen und behandeln
Trauermücken sind winzige Plagegeister, die Deinen Cannabispflanzen erheblichen Schaden zufügen und Deine Ernte gefährden können. Wir zeigen Dir deshalb im folgenden Artikel, wie Du die Tierchen erkennen, vollständig ausrotten und sicherstellen kannst, dass sie nie wieder kommen.
Trauermücken vs. Fruchtfliegen: So erkennst Du den Unterschied
Häufig werden Trauermücken (Sciaridae) mit Fruchtfliegen verwechselt, da sie sich sehr ähnlich sehen. Allerdings haben Trauermücken größere Fühler und Flügel sowie längere Beine. Sie sind gerade mal drei bis vier Millimeter lang und besitzen eine schwarze bis dunkelgraue Färbung. Besonders gut erkennt man sie an den transparenten, rauchig-grauen Flügeln – und natürlich daran, dass sie vermehrt um Deine Lieblingspflanzen schwirren. Hingegen tummeln sich Fruchtfliegen lieber an den „süßen“ Orten wie dem Obstkorb.
Warum befallen Trauermücken (Cannabis-)Pflanzen?
Feuchte Erde, vor allem übermäßig bewässerte Erde, ist der perfekte Nährboden für Pilze sowie verrottendes organisches Material und damit ein Anziehungspunkt für Trauermücken, da dies nämlich ihre Hauptnahrungsquellen sind. Dabei wachsen Pilze besonders gut unter feuchten Bedingungen und sind normalerweise ein wesentlicher Bestandteil der Umwelt, da sie organische Stoffe wie tote Blätter abbauen.
Wenn Du Deine Pflanzen in der Erde hochziehst, sind Pilze meist nicht weit weg. Denn Pilzsporen sind so gut wie immer und überall um uns herum. Ohne Feuchtigkeit können diese Sporen jedoch nicht wachsen, vielmehr benötigen sie warme sowie feuchte Bedingungen im Boden. Manchmal kann man die Pilze oder die verrottende Substanz nicht einmal mit bloßem Auge erkennen – die Trauermücken aber schon, sodass sie ihre Eier in der obersten Schicht des Bodens ablegen. Aus diesen schlüpfen dann die Larven, die wie winzige Maden aussehen und nur in den obersten 5 bis 8 cm des Bodens leben und Schäden an den Cannabiswurzeln verursachen.
Wie Trauermückenlarven Wurzeln schädigen und Krankheiten verbreiten
Zwar sind die Wurzeln der Cannabispflanze nicht die Hauptnahrungsquelle der Larven, sie geraten dennoch ins Visier der kleinen Biester, da sie gerne mit ihren kleinen Saugnäpfen an den Wurzelhaaren und jungen zarten Wurzeln nagen. Das führt unweigerlich zu Schäden an den Wurzeln, wodurch es unter anderem zu einem verlangsamten Pflanzenwachstum kommt. Ein starker Trauermückenbefall kann Cannabispflanzen sogar abtöten, insbesondere junge Setzlinge.
Während das Hauptproblem darin besteht, dass die Trauermückenlarven die Wurzeln Deiner Cannabispflanzen angreifen, können die erwachsenen Trauermücken auch Krankheiten wie Pythium, eine häufige Ursache für Wurzelfäule, verbreiten.
So erkennst Du einen Trauermückenbefall an Deinen Cannabispflanzen
Es ist im Grunde nicht schwer, einen Trauermückenbefall an Deinen Cannabispflanzen zu erkennen. Die weißlichen oder durchsichtigen Larven haben einen schwarzen Kopf und sind 3 bis 5 mm lang. Du findest sie in der obersten Erdschicht in besonders feuchten Bereichen. Hingegen bewegen sich die erwachsenen Tiere auf der Oberfläche der Erde oder auch auf den unteren Blättern der Pflanzen. In der Regel schwirren die kleinen Fliegen vermehrt über der Erde.
Da die kleinen Tierchen Schäden an Deinen Cannabispflanzen hinterlassen, achte auf die folgenden Anzeichen:
- verlangsamtes Wachstum der Pflanzen
- gelbe Blätter aufgrund des Nährstoffmangels
- welke Blätter aufgrund des Wassermangels
- verfaulte, schleimige und schwarze Wurzeln (Wurzelfäule)
Wenn Du keine Eier oder Larven in der Erde sehen kannst, stelle Gelbtafeln in der Nähe Deiner Cannabispflanzen auf, da diese erwachsene Trauermücken anziehen. Lassen sich damit zahlreiche Fliegen einfangen, so ist dies ein klarer Hinweis auf einen Trauermückenbefall.
Vorbeugungsmaßnahmen: Verhindere den Befall von Trauermücken
Da ein Trauermückenbefall fast immer durch Überwässerung und zu feuchten Mutterboden verursacht wird, heißt das für Dich: Überwässere Deine Pflanzen nicht! Gieße die Cannabispflanzen, die in Erde angebaut werden, nur dann, wenn sich der oberste Zentimeter der Erde (bis zum ersten Fingerknöchel) trocken anfühlt. Das ist die beste Vorbeugung!
Eine weitere wichtige Vorbeugungsmaßnahme ist die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit in dem Raum, in dem Du die Pflanzen anbaust. Du kannst für die Belüftung beispielsweise Clip Ventilatoren aufstellen. Achte aber darauf, dass die Ventilatoren ausreichend Abstand zu den Pflanzen haben. Bei besonders buschigen Pflanzen kannst Du zudem eine bessere Belüftung gewährleisten, indem Du sie regelmäßig beschneidest und entlaubst.
Wichtige Schritte zur Bekämpfung von Trauermücken
Wenn es bereits zu spät ist und Trauermücken Deine Pflanzen befallen haben, gibt es verschiedene Methoden, um diese wieder loszuwerden. Der erste Schritt sollte sein, so wie oben beschrieben, die Überwässerung einzustellen. Zusätzlich kannst Du die Erde mit einer Schicht aus Perlit, Sand oder Kies bedecken. Damit verhinderst Du, dass die Trauermücken weiter Eier ablegen.
Im nächsten Schritt benötigst Du eine biologische Schädlingsbekämpfung. Besonders geeignet sind beispielsweise Nematoden (Steinernema feltiae), kleine Fadenwürmer, die die Larven der Trauermücken abtöten. Aber auch Raubmilben (Hypoaspis miles) können zum Einsatz kommen, da sie sich von den Eiern und der Larven der Trauermücke ernähren. Ebenso kann das biologische Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (BTI) zur Anwendung kommen. Ein weiteres pflanzliches Insektizid ist Neemöl, das sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere erheblich stört.
Die erwachsenen Trauermücken darfst Du natürlich auch nicht vergessen. Da sie von der Farbe Gelb angezogen werden, solltest Du gleich mehrere klebrige Gelbtafeln in der Nähe der Pflanzen aufstellen. Wenn der Trauermückenbefall besonders schwerwiegend ist, wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als die Cannabis Erde auszuwechseln. Verwende danach auf jeden Fall hochwertige, sterilisierte Erde, um einen erneuten Befall zu vermeiden.
Fazit
Für Cannabispflanzen kann ein Trauermückenbefall ein ernst zu nehmendes Problem darstellen, da insbesondere die Larven, die von den erwachsenen Tieren in die Erde abgelegt werden, die Wurzeln schädigen. Damit ist nicht nur das Pflanzenwachstum gefährdet, sondern auch Deine erhoffte Ernte von frischen Buds. Entdeckst Du Trauermücken oder ihre Larven, so ist dies in der Regel ein Zeichen für ein Übermaß an Feuchtigkeit. Das bedeutet, dass Du einem Befall vorbeugen kannst, indem Du beispielsweise sicherstellst, dass die Drainage gut durchlässig ist. Ebenso wichtig sind kontrolliertes Bewässern und die regelmäßige Inspektion Deiner Pflanzen.
Solltest Du jedoch Trauermücken und Larven entdecken, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um sie wieder loszuwerden. Dazu gehören vor allem Gelbtafeln zum Fang der erwachsenen Tiere und der Einsatz biologischer Mittel wie Nematoden oder pflanzlicher Insektizide wie Neemöl. Hiermit dürfte Dein Trauermücken-Problem schnell der Vergangenheit angehören, sodass Deine Cannabispflanzen gesund wachsen und ihr volles Potenzial entfalten können.