Egal, ob einige wenige oder viele Cannabispflanzen – der Anbau geht immer mit einem erhöhten Verbrauch von Energie und Wasser einher. Deshalb geben wir Dir im folgenden Artikel viele praktische Tipps, wie man die Anbauprozesse nachhaltiger gestalten und die Umwelt entlasten kann.

Grüner Anbau für eine grünere Zukunft

Mit einfachen Tipps und Tricks lässt sich der Cannabisanbau ressourcenschonender und nachhaltiger gestalten. Die wichtigsten Ansatzpunkte betreffen den Energieverbrauch für Lampen, Lüftungs- und Bewässerungssysteme sowie Klimageräte. Aber auch der Wasserverbrauch kann mit einfachen Tipps verbessert werden. Zu guter Letzt haben wir noch Alternativen zu umweltschädlichen chemischen Düngemitteln und Pestiziden.

Der Schlüssel liegt darin, Anbaumethoden zu nutzen, die die Umwelt möglichst wenig belasten. Mit diesem Ansatz kannst Du nicht nur Deinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, sondern trägst dazu bei, dass die Cannabispflanzen gesünder wachsen und damit auch eine bessere Qualität erreichen. Beginnen wir mit dem größten Energieverbraucher – dem Licht.

Nachhaltige Beleuchtung für Deine Cannabispflanzen

Um den Stromverbrauch nachhaltig zu reduzieren, lohnt es sich, einen Blick auf Dein Beleuchtungskonzept zu werfen. Vielleicht nutzt Du wie viele andere Grower auch HPS-Lampen (Hochdruck-Natriumdampflampen) oder andere Lampen aus der Kategorie HID-Lampen (Hochintensitätsentladungslampen)? Diese sind echte Stromfresser und erzeugen viel Wärme, wodurch sich der Bedarf an eine vernünftige Lüftung enorm erhöht.

LED-Grow-Lampen sind eine hervorragende Alternative, da sie im Vergleich zu HID-Lampen weniger Strom verbrauchen und dennoch effektive Lichtbedingungen für Deine Cannabispflanzen schaffen. Ideal sind LEDs mit einem vollständigen Lichtspektrum. Da die Grow Lampen das natürliche Sonnenlicht imitieren, wird hierdurch das gesunde Wachstum der Pflanzen gefördert.

Kombination aus künstlichem Licht und Sonnenlicht

Solltest Du nur wenige Cannabispflanzen anbauen, könnte es eine Stromsparmaßnahme sein, sowohl künstliches als auch natürliches Licht zu nutzen – auch wenn diese Kombination etwas Arbeit erfordert. Wenn es in dem Raum, indem Du anbaust, große Fenster gibt, platziere Deine Pflanzen so, dass sie direktes Sonnenlicht abbekommen. Sobald die Sonne verschwunden ist, schaltest Du die Lampen ein.

Zudem freuen sich Deine Lieblinge, wenn Du sie an sonnigen Tagen ins Freie stellst und wieder reinholst, wenn das Sonnenlicht abnimmt. Selbst wenn Du diese Maßnahmen nur wenige Stunden am Tag durchführst, senkst Du den Stromverbrauch der Anbaulampen.

Wasserverbrauch beim Cannabisanbau reduzieren

Wie viel Wasser eine Cannabispflanze beim Indoor-Anbau benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Sorte, Wachstumsstadium, Größe, Art des Anbaus und zahlreichen Umgebungsbedingungen ab. Ein grober Durchschnittswert liegt bei 22 bis 26 Litern pro Woche während der Vegetations- und Blütephase. Dabei kann der Wasserverbrauch darunter, aber auch deutlich darüber liegen. Um Wasser zu sparen und die Umweltbelastung zu minimieren eignen sich folgende Maßnahmen:

  • Mische wasserspeichernde Substrate wie Perlit oder Vermiculit unter die Erde oder besorge Dir Erde mit Perlite. Diese verhindern, dass das Wasser zu schnell verdunstet und ungenutzt versickert.
  • Überlege, ob für Dich der Wechsel zu Aeroponik-Systemen oder Hydrokultur infrage kommt, da diese weniger Wasser verbrauchen, als wenn die Pflanzen in der Erde wachsen.
  • Effektiv, aber kostenintensiv in der Anschaffung, sind Tropfbewässerungssysteme (Drip-Irrigation-Systeme), die das Wasser direkt an die Wurzeln liefern und die Verdunstung sowie den Abfluss reduzieren.
  • Wenn Du einen Entfeuchter oder eine Klimaanlage benutzt, kannst Du das Wasser auffangen, filtern und zur Bewässerung wiederverwenden.

Darüber hinaus ist es auch möglich, dass Du Dir das Wasser aus der Umwelt holst, beispielsweise durch das Aufstellen einer Regentonne im Garten. Selbst für Balkone gibt es passende Regentonnen.

Chemische Dünger und Pestizide durch Bio-Varianten ersetzen

Du wirst überrascht sein, welche Aromen Deine Cannabispflanzen bekommen, wenn Du natürliche Düngemittel nutzt. Besorge Dir oder Stelle im ersten Schritt eine Bio-Erdmischung her. Verwende hierfür Bio-Topferde und Zusätze wie Perlit, Guano, Fischgrätenmehl und Wurmguss. Als natürliches Düngemittel eignet sich Komposttee, den es fertig zu kaufen gibt.

Alternativ lässt sich dieser aber auch einfach selbst herstellen, indem Du Kompost, Melasse, Fischhydrolysat und flüssigen Seetang mischst. Damit erhalten Deine Pflanzen viele wichtige Nährstoffe, die das Wachstum von Mikroorganismen in der Erde unterstützen, was sich wiederum positiv auf das Wachstum der Pflanzen auswirkt. Zusätzlich tragen natürliche Komplettdünger zum Schutz vor Schädlingen und Pilzen bei.

Solltest Du dennoch Schädlinge wie Spinnmilben oder Trauermücken entdecken, musst Du nicht gleich zur Chemiekeule greifen. Nutze Neemöl als natürliche Alternative, Gelbtafeln oder stelle Dein eigenes Insektenschutzmittel mit zwei Knoblauchzehen, einem Teelöffel Naturseife und einer halben Tasse Pflanzenöl her. Vermische das Ganze mit Wasser und besprühe damit die Insekten oder die befallenen Blätter. Achte aber darauf, dass die Blüten nichts davon abbekommen.

Künstliche Intelligenz und Automatisierung im Anbauraum

Die künstliche Intelligenz ist mittlerweile überall präsent und so wundert es nicht, dass sie so langsam auch in den Anbauraum einzieht. Mithilfe der Automatisierung ist es möglich, wichtige Anbauprozesse zur richtigen Zeit zu steuern. Beispielsweise halten Grow-Lampen automatisch die vorgegebenen Beleuchtungszyklen ein und Klimaanlagen sowie Luftbefeuchter/-entfeuchter schalten sich automatisch ein, wenn sich Temperatur oder Luftfeuchtigkeit nicht mehr im optimalen Bereich befinden. Für den Anfang reichen jedoch bereits einfache Zeitschaltuhren aus.

Fazit

Mit der bewussten Nutzung von Ressourcen wie Energie und Wasser, der Wahl umweltfreundlicher Beleuchtung und smarter Automatisierung lässt sich der ökologische Fußabdruck erheblich reduzieren. Dementsprechend ist der nachhaltige Cannabisanbau in Innenräumen nicht nur ein Gewinn für die Umwelt und Pflanzen, sondern auch für Deinen Geldbeutel.

Das Gute ist, dass es gar nicht so schwer ist, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen. Egal, ob LED-Lampen, Wassersparmaßnahmen oder Bio-Düngemittel – wenn Du Dich erst einmal darauf einlässt, wirst Du schnell merken, wie viel Spaß es macht und Du zeigst damit gleichzeitig Dein Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt.