Spinnmilben sind eine gefürchtete Plage für Cannabispflanzen. Sie können verheerende Schäden anrichten und die gesamte Ernte vernichten. Deshalb erklären wir Dir im folgenden Artikel, wie Du gegen einen Spinnmilbenbefall vorgehen kannst und welche Präventionsmaßnahmen dabei helfen, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

Winzige Plagegeister mit großer Wirkung

Spinnmilben (Tetranychidae) sind kleine Plagegeister, die mit bloßem Auge schwer zu erkennen sind, weil sie nur etwa 0,2 bis 0,5 Millimeter groß sind. Meist haben sie eine gelbliche, grüne oder rötliche Farbe – je nach Art und Entwicklungsstadium. Sie gehören zu den Spinnentieren, was man schon daran erkennen kann, dass sie feine Gespinste zwischen den Blättern von Pflanzen hinterlassen. Während Spinnen jedoch keine Gefahr für Pflanzen darstellen, können Spinnmilben viel Unheil anrichten.

So erkennst Du Spinnmilben an Deinen Cannabispflanzen

Ein sicheres Zeichen für Spinnmilben sind neben den feinen Spinnweben winzige helle Punkte auf den Blättern. Denn die kleinen Tierchen saugen die Pflanzensäfte aus und hinterlassen diese typischen Fraßspuren. Wenn der Befall schlimmer wird, bekommen die Blätter eine gelbliche oder bronzene Färbung, vertrocknen und fallen schließlich ab.

Im Übrigen lieben die Schädlinge Cannabispflanzen, da sie weiche, saftige Blätter haben und damit genau die Nährstoffe bieten, die sie brauchen. Zudem wachsen Cannabispflanzen oft in warmen, trockenen Bedingungen – genau das Klima, in dem sich Spinnmilben am wohlsten fühlen und sich rasant vermehren können. Vor allem der Indoor-Anbau mit wenig Luftzirkulation oder die Freilandpflanzen in heißen, trockenen Sommern sind ein Paradies für die kleinen Tiere.

Wenn der Befall erst einmal da ist, breiten sie sich extrem schnell aus, weil sie sich in wenigen Tagen vermehren können. Damit sind Cannabispflanzen für Spinnmilben ein echtes All-you-can-eat-Buffet mit perfekten Bedingungen zum Wachsen und Vermehren.

Befreie Deine Cannabispflanzen von Spinnmilben

Beim Indoor-Anbau ist der erste wichtige Schritt im Kampf gegen Spinnmilben, die Temperatur zu senken. Denn schließlich bevorzugen die Schädlinge eine heiße und trockene Umgebung. Reduziere wenn möglich die Temperatur im Raum auf 20 Grad Celsius. Sorge zudem für eine sanfte Luftzirkulation, da Spinnmilben eine zugige Umgebung nicht mögen.

Solange die Spinnmilbenpopulation noch gering ist, kann es beim Outdoor-Anbau hilfreich sein, Insekten einzuführen. Am häufigsten werden Raubmilben gegen Spinnmilben eingesetzt. Daneben fressen aber auch Netzflügler, Marienkäfer und Fransenflügler die kleinen Schädlinge.

Neemöl als natürlicher Schutz gegen Spinnmilben

Eine weitere bewährte und beliebte Option ist die Verwendung von Neemöl. Dieses natürliche Öl wird aus den Samen des Neembaums gewonnen und wirkt nicht nur gegen Spinnmilben, sondern auch gegen viele andere Schädlinge. Mische das Neemöl nach Herstellerangaben mit Wasser und sprühe es auf die Pflanzen. Neemöl hat auch fungizide Eigenschaften, was es zu einem tollen Allrounder macht.

Neemöl wirkt sich teilweise auch auf Nützlinge aus. Beim Einsatz von Raubmilben wird daher vom zusätzlichen Einsatz von Neemöl abgeraten, da es die Raubmilben vertreiben oder sogar abtöten kann.

Ein wichtiger Punkt ist die Anwendung, wenn Du Deine Cannabispflanzen im Freien anbaust: Wenn Du die Pflanzen besprühst, mach das am besten in den frühen Morgenstunden oder späten Nachmittag, wenn die Temperaturen kühler sind. Vermeide es, die Pflanzen bei direkter Sonneneinstrahlung zu besprühen, da die Blätter dann verbrennen könnten. Zudem ist es ratsam, regelmäßig Deine Pflanzen zu kontrollieren. Schau nicht nur auf die Blätter, sondern auch auf die Erde und die Töpfe. Oftmals können sich die kleinen Schädlinge nämlich ganz gut verstecken.

Wissenswert: Der Einsatz von chemischen Pestiziden gegen Spinnmilben wird grundsätzlich nicht empfohlen. Denn die Tiere können gegen die Mittel schnell eine Resistenz aufbauen. Da Pestizide dann nicht mehr wirken, kann sich der Spinnmilbenbefall verschlimmern.

Präventionsmaßnahmen: Verhindere einen Spinnmilbenbefall

Wenn Du verhindern möchtest, dass Deine Cannabispflanzen von fiesen Spinnmilben und weiteren Schädlingen heimgesucht werden, solltest Du verschiedene Präventivmaßnahmen ergreifen. Besonders wichtig ist die Hygiene. Halte Deinen Anbaubereich blitzsauber. Reinige regelmäßig Deinen Anbauraum, Werkzeuge und weitere Utensilien, die Du nutzt.

Die nächste wichtige Präventivmaßnahme ist: Kontrolliere die Umgebung. Spinnmilben sind echte Sonnenanbeter und lieben es heiß und trocken. Deshalb solltest Du darauf achten, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in Deinem Grow Room zu kontrollieren. Eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50 bis 60 Prozent gilt als ideal.

Stelle sicher, dass der Anbauraum gut belüftet ist. Optimal ist es, wenn Du einen Ventilator oder ein Belüftungssystem integrierst. Verteile außerdem die Pflanzen im Raum, sodass sie richtig durchlüftet werden.

Sofern Du Cannabis im Freien anbaust und ausreichend Platz hast, kannst Du als Präventivmaßnahme auch eine schützende Umrandung mit Begleitpflanzen setzen. Gegen Spinnmilben werden in der Regel Chrysantheme ins Bett gepflanzt, da sie ein natürliches Insektizid namens Pyrethrin enthalten. Aber auch Zwiebeln oder Lauch sind geeignete Begleitpflanzen für Cannabis, um die kleinen Biester fernzuhalten.

Zu guter Letzt ist natürlich die regelmäßige Inspektion besonders wichtig. Indem Du Deine Cannabispflanzen jeden Tag kontrollierst, kannst Du einen Befall frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung ergreifen.

Fazit

Spinnmilben siedeln sich gerne bei Cannabispflanzen an und vermehren sich rasend schnell. Bei einem leichten Befall reicht es meist aus, die Temperatur zu reduzieren und die Pflanzen regelmäßig mit Neemöl zu besprühen. Sollten sich die Schädlinge bereits vielfach vermehrt haben, können organische Insektizide helfen. Beim Outdoor-Anbau kann zudem das Einführen von Insekten wie Marienkäfern beim Kampf gegen die Plagegeister helfen. Um einem Befall vorzubeugen solltest Du die Hygiene ernst nehmen, die Umgebung kontrollieren, für eine gute Luftzirkulation sorgen und Deine Pflanzen jeden Tag auf Schädlinge überprüfen. So ist ein Schädlingsbefall frühzeitig erkennbar und Du kannst sofort Maßnahmen ergreifen.