Marihuana, Cannabis, Ganja: Was ist was?
Marihuana, Cannabis, Hanf, Ganja, Haschisch, Weed, Gras etc.– für Neuankömmlinge in der Cannabiswelt kann der dort herrschende Slang verwirrend sein. Deshalb erklären wir Dir im folgenden Artikel die wichtigsten und bekanntesten Begriffe.
Sicherlich ist Dir schon aufgefallen, dass Cannabis und Hanf oftmals synonym oder in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet werden. Dabei gibt es gar keinen Unterschied, denn Cannabis ist lediglich das lateinische Wort für Hanf. Umgangssprachlich wird der Begriff Hanf genutzt, wenn es um THC-armen Nutzhanf (Industriehanf) oder hieraus hergestellte Produkte wie CBD-Öl geht. Hingegen steht Cannabis für die THC-reiche Pflanze, die dem Freizeitkonsum und dem medizinischen Zweck dient.
Marihuana
Marihuana sind die getrockneten Blüten und Blätter der weiblichen Cannabispflanze bezeichnet. Weitere Begriffe für Marihuana sind:
Weed
In den 1970er Jahren wollten viele Grower und Konsumenten ihre „Aktivitäten“ geheim halten und nutzten anstelle des Wortes Cannabis den Ausdruck „Weed“, was aus dem Englischen übersetzt „Unkraut“ bedeutet. In den deutschsprachigen Ländern hat sich hingegen das Wort „Gras“ für Marihuana durchgesetzt.
Kush
Qualitativ hochwertiges Cannabis wird oftmals als Kush bezeichnet. Ebenso steht Kush für verschiedene Cannabissorten aus dem Hindukusch-Gebirge, die zur Kreuzung von neuen Hybriden dienen.
Pot
In den 1930er Jahren war ein alkoholisches Getränk namens „Potación“ sehr beliebt, Es wurde aus Brandy und Cannabisblüten hergestellt. Mit der Zeit entstand dann der Begriff „Pot“ für Marihuana.
Mary Jane
Ein weiteres Wort für Marihuana ist Mary Jane. Es wird angenommen, dass es auf den Vornamen Maria Juana von den Indigenen Mexikos zurückgeht. In der amerikanischen Popkultur wurde daraus Mary Jane. Bekannte Musiker wie Rick James und Janis Joplin brachten Lieder heraus, in denen sie ihre Liebe zu „Mary Jane“ besangen.
Haschisch
Kommen wir zum Haschisch (arabisch für Gras), wofür es weitere Bezeichnungen wie Hasch, Shit, Dope und Piece gibt. Um dieses herzustellen, wird das Harz aus den Cannabisblüten gewonnen und anschließend zu Platten oder Blöcken gepresst. Dabei verrät die Farbe des Haschisch bereits das Herkunftsland:
Schwarzer Afghane
Ursprungsland ist Afghanistan. Hier wird das Harz von den wachsenden Cannabispflanzen abgerieben. Anfangs ist das Harz noch grün. Erst durch das lange Kneten wird es schwarz.
Roter Libanese
Im Libanon bleiben die Cannabispflanzen so lange auf dem Feld stehen, bis die Harzdrüsen ausgereift und goldrot sind. Anschließend werden die kompletten Pflanzen knapp über dem Boden abgeschnitten und gegen Kisten geklopft. Dadurch brechen die reifen Harzdrüsen leicht ab und werden zu Pucks gepresst.
Grüner Türke
Wie schon der Name sagt, stammt das Haschisch aus der Türkei. Die Herstellung erfolgt ähnlich wie beim roten Libanesen. Allerdings werden hier unreife Pflanzen geerntet. Das Klopfen gegen Kisten erfolgt in mehreren Durchgängen, woraus sich die Qualität ergibt: Je mehr Durchgänge – desto höher die Qualität.
Was ist Ganja?
Der Begriff Ganja wird hierzulande für Cannabis eher selten verwendet. In Indien ist Ganja jedoch fest in der Kultur, Religion und Medizin verwurzelt. Vedische Priester verwendeten Cannabis bereits vor Jahrhunderten in Ritualen und Zeremonien. Laut den alten Schriften war Cannabis sogar eine heilige Pflanze, die die Verbindung zu den Göttern herstellen und spirituelle Einsichten fördern sollte.
Einen bedeutenden Zusammenhang gibt es zwischen dem hinduistischen Gott Shiva und Cannabis. Gläubige konsumieren ein Getränk namens Bhang, das aus Cannabisblättern, Milch, Nüssen und verschiedenen Gewürzen hergestellt wird und während des Holi-Festivals und Mahashivaratri getrunken wird, um Shiva („Herr des Bhang“) zu ehren und sich spirituell zu reinigen.
Darüber hinaus hat Ganja in der traditionellen indischen Medizin, dem Ayurveda, einen festen Platz. Schon in etwa 2000 Jahre alten ayurvedischen Schriften wird Cannabis als Heilmittel für verschiedene Beschwerden wie Schmerzen, Schlafstörungen und Verdauungsproblemen beschrieben.
Ganja bei den Rastafaris
Die jamaikanischen Rastas mit ihren charakteristischen Dreadlocks und ihrer guten Laune nutzen ebenfalls das Wort Ganja für Cannabis, das sie als Sakrament ihres Glaubenssystems ansehen und dabei unterstützen soll, sich gegenüber Gott zu öffnen.
Joint, Blunt und Spliff
Der Joint – auch Jibbit, Bubatz, Tüte oder Dübel genannt – ist wohl die gängigste Anwendungsform von Cannabis. Hier wird das Weed in Zigarettenpapier (Papers) gerollt. Damit der Joint bis zum Ende geraucht werden kann, wird noch ein Filter am Zugende hinzugefügt. Neben dem klassischen Joint gibt es auch noch den Spliff, bei der das Weed zusammen mit Tabak gerollt wird.
Wenn es um das Rauchen von Cannabis geht, solltest Du auch den Begriff Roach kennen. Damit ist die Spitze des Joints gemeint, die einen sehr starken Geschmack aufweist. Grund hierfür ist, dass sich dort das meiste Harz ansammelt. Einige Konsumenten bewahren die Roaches auf, um damit dann einen Generationen- oder Snipe-Joint zu bauen. Es heißt, dass diese Art von Joints extrem high machen.
Für den Joint namens Blunt wird kein Zigarettenpapier, sondern ein Bluntwrap genutzt, der aus Tabak besteht. Meist sind Blunts viel größer als Joints und halten deswegen auch entsprechend länger.
Begriffe für das Rauchen von Cannabis
Sollen wir einen Joint rauchen? Das hört sich alles andere als cool an. Für das Rauchen eines Joints werden im Cannabis-Slang hingegen Begriffe wie „Sesh“ (abgeleitet von Session) oder „Burn one“ genutzt. Zusätzlich gibt es noch „Hotboxing“ und „Clam Baking“, was verwendet wird, wenn Cannabis in einem kleinen Raum (z. B. Auto oder Badezimmer) geraucht wird.
Begrifflichkeiten für die Cannabiswirkung
Wenn wir schon auf die Begriffe für das Rauchen von Cannabis eingehen, müssen wir auch die Ausdrücke für die unterschiedlichen Effekte erklären. Das Wort „High“ dürfte jedem geläufig sein und steht für den Rausch, der durch Cannabis ausgelöst wird. „Stoned“ ist ebenfalls bekannt und stammt aus den 1940er Jahren. Die Idee dahinter: Cannabis kann so wirken, als wenn man mit Steinen bewusstlos geschlagen wird.
Für das verschwommene Gefühl nach dem Cannabiskonsum werden Worte wie „baked“ oder „blazed“ verwendet und beziehen sich auf den wechselnden Gemütszustand. Drückt Dich das Weed kräftig runter und kannst Dich kaum noch bewegen, so wird vom „Couch-Drücker“ gesprochen.
Auch für die Nebenwirkungen von Cannabis haben sich verschiedene Ausdrücke etabliert. Mundtrockenheit ist beispielsweise ein häufig auftretender Nebeneffekt und heißt im Cannabis-Slang „Pappmaul“. Ebenso ist der Heißhunger bzw. Fressflash nach dem Cannabiskonsum typisch, der als „Munchies“ bezeichnet wird.
Fazit zum Cannabis-Slang
Die langjährige Kulturgeschichte von Cannabis (lateinisches Wort für Hanf) hat zahlreiche Begrifflichkeiten hervorgebracht. Für Neulinge in der Szene ist es meist problematisch, dass es für ein Wort gleich mehrere Ausdrücke gibt. Das ist bei Marihuana (getrocknete Blüten und Blätter der Cannabispflanze) der Fall. So wird Marihuana auch als Weed, Gras, Mary Jane und Pot bezeichnet. Das Gleiche trifft auf Haschisch (gepresstes Harz) zu, das unter den Begriffen Hasch, Shit, Dope und Piece bekannt ist.
Darüber hinaus existieren für den Konsum selbst sowie die Effekte und Nebenwirkungen verschiedene Begriffe. Beispielsweise kann der Joint auch Bubatz, Tüte oder Dübel heißen. All dies zeigt, wie bunt und vielfältig der Cannabis-Slang ist.