Shit, Dope, Piece oder Hasch – für Haschisch gibt es viele Bezeichnungen. Erfahre im folgenden Artikel, was genau Haschisch ist, wie es hergestellt wird, welche Wirkung es entfalten kann und wie es rechtlich eingestuft wird.

Vom Harz der Cannabisblüte zur Kulturtradition

Haschisch ist Teil einer Jahrhunderte alten Kulturgeschichte und bedeutet aus dem Arabischen übersetzt Gras. Allerdings sprechen wir hier nicht über die getrockneten Blüten und Blätter der Cannabispflanze, die als Gras oder Marihuana bezeichnet werden. Vielmehr ist Haschisch das Harz aus den Cannabisblüten, das zu Platten oder Blöcken gepresst wird. Werfen wir aber zunächst einen kurzen Blick auf die Geschichte des Rauschmittels.

Kurzer Rückblick in die Geschichte

Rund um Haschisch gibt es zahlreiche Geschichten, Legenden und Mythen. Sei es der Haschisch-Esser aus den arabischen Tausend und eine Nachtgeschichten, Scheich Haydar, der Gründer des Sufi-Ordens, der Haschisch für seine Glückseligkeit verantwortlich machte und sich umringt von Cannabispflanzen hat beerdigen lassen oder die geheimnisvollen Assassinen, die Hasch konsumierten haben sollen, bevor sie ihre tödlichen Missionen ausführten – die tatsächlichen Ursprünge von Haschisch sind schwer nachzuvollziehen, beginnen aber vermutlich ungefähr 900 n. Chr. im Nahen Osten. Hier wurde das Rauschmittel vor allem für spirituelle und medizinische Zwecke eingesetzt.

Nach Europa gelangte Hasch etwa im 19. Jahrhundert. Künstler und Schriftsteller wie Charles Baudelaire und Victor Hugo waren fasziniert von der Droge und gründeten den Club der Hashischins. Hier fanden regelmäßige Treffen zum gemeinsamen Konsumieren statt und um über die tiefgründigen Fragen des Lebens zu philosophieren.

In den 1960er und 70er Jahren erlebte Cannabis allgemein dann seinen großen Boom in der westlichen Welt, insbesondere in den USA. Es wurde zu einem Symbol der Gegenkultur und Freiheit, besonders unter den Hippies, die sich für Frieden und Liebe einsetzten. Man denke da nur an das legendäre Festival Woodstock, bei dem garantiert auch der eine oder andere Haschischblock herumgereicht wurde.

Wie wird Haschisch hergestellt?

Nach der Ernte der Cannabispflanzen und dem Trocknungsprozess werden zunächst die Trichome von den restlichen Pflanzenteilen getrennt. In Ländern wie Marokko erfolgt die Trennung, indem die Pflanzen über einem feinen Sieb geschüttelt werden, sodass die Trichome als feiner Puder (Kief) abfallen. Daneben gibt es noch die Methode des Nasssiebens (Bubble Hash), bei der die Pflanzen mit Eiswasser behandelt werden, um die Trichome zu lösen. Anschließend wird das Gemisch dann durch spezielle Siebbeutel in verschiedenen Mikronstärken gefiltert.

Um den typischen Haschisch-Block zu erhalten, muss das Kief gepresst werden. Dies geschieht per Hand durch Kneten und Rollen oder aber unter hohem Druck mithilfe einer mechanischen Presse. Letztgenannte Methode sorgt für eine gleichmäßige Konsistenz und ist bei der Herstellung größerer Mengen besonders effizient.

Das sogenannte Charas, eine spezielle Form von Haschisch, wird durch das Reiben von frischen Cannabispflanzen mit den Händen hergestellt. Dabei wird das Harz direkt von den Pflanzen abgestrichen und zu einer klebrigen Masse geformt. Vor allem in Indien und Nepal ist diese Technik weit verbreitet und führt zu einem aromatischen und potenten Haschisch.

Je nach Herstellungsort hat Haschisch verschiedene Farben, die sich in der Bezeichnung widerspiegeln, wie zum Beispiel Schwarzer Afghane, Roter Libanese, Grüner Türke, Dunkelbrauner Pakistani oder Gelber Marokkaner.

In einigen Kulturen wird das Haschisch nach dem Pressen noch monatelang oder sogar jahrelang in einer kühlen und trockenen Umgebung gelagert, damit es seinen vollen Geschmack entfalten und die Aromen konservieren kann.

Qualitätsfaktoren

Die Qualität von Haschisch hängt von verschiedenen Faktoren ab wie dem Ausgangsmaterial, der Gewinnungsmethode, dem Pressen und der Lagerung. Hochwertiges Haschisch hat in der Regel eine gleichmäßige, weiche Textur, einen angenehmen, erdigen bis würzigen Geruch und enthält keine groben Pflanzenteile oder Verunreinigungen.

Welche Konsummöglichkeiten gibt es?

Haschisch kann auf verschiedene Arten konsumiert werden. Besonders beliebt ist das Rauchen eines Joints, einer Pfeife oder einer Bong mit Hasch. In Indien und einigen anderen Kulturen wird Haschisch hingegen traditionell in einem Chillum, einer zylinderförmigen Ton- oder Steinpfeife, geraucht. Insbesondere in Sufi- und Hindu-Kreisen ist diese Art des Rauchens bei spirituellen Ritualen weit verbreitet.

Daneben lässt sich Haschisch auch mittels Vaporizer verdampfen oder in Edibles (z. B. Hasch-Brownies oder Kekse) sowie in Getränken verarbeiten. Besonders populär ist in den letzten Jahren das Dabbing geworden. Hierbei wird ein kleiner „Dab“ (Tropfen) von Haschischöl oder -wachs auf eine erhitzte Oberfläche (Dab Rig) gegeben und der entstehende Dampf inhaliert.

Wie wird Haschisch konsumiert?

Wie sind die Effekte?

Haschisch ist ein Konzentrat und enthält daher in der Regel eine wesentlich höhere Konzentration an THC als gewöhnliches Weed. Deshalb kann Hasch auch eine starke und intensive Wirkung erzeugen. Oftmals kommt es zu einem tiefen körperlichen Stone kombiniert mit einem kräftigen psychoaktiven Effekt. Sowohl Entspannung als auch Euphorie können eintreten. Allerdings besteht aufgrund der Potenz von Haschisch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass bei unerfahrenen Nutzern oder in höheren Dosen unangenehme Nebenwirkungen wie Angst oder Paranoia bis hin zu Halluzinationen auftreten können.

Zu beachten ist außerdem, dass die Wirkung mehrere Stunden anhalten kann, je nach Dosis und individueller Toleranz. Im Gegenzug heißt das, dass auch die potenziellen Nebenwirkungen länger spürbar sein können. Aufgrund der möglichen überwältigenden Wirkung ist deshalb Vorsicht geboten. Wer noch keine Erfahrungen mit Haschisch gemacht hat, sollte mit einer sehr geringen Dosis beginnen.

Aktuelle Rechtslage in Deutschland

In Deutschland ist seit dem 1. April 2024 (Cannabis Legalisierung) das Cannabisgesetz in Kraft, das den Besitz und Anbau von Cannabis regelt. Von der Liste der verbotenen Substanzen des Betäubungsmittelgesetzes ist Cannabis nun gestrichen worden. Erwachsene dürfen zu Hause 50 Gramm getrocknetes Cannabis sowie drei Cannabispflanzen besitzen. In der Öffentlichkeit dürfen allerdings nur 25 Gramm Cannabis bei sich getragen werden.

Der Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit ist erlaubt, sofern ein Mindestabstand zu Kitas, Schulen, Spielplätzen sowie weiteren Kinder-/Jugendeinrichtungen und öffentlichen Sportstätten eingehalten wird. Darüber hinaus dürfen nicht gewinnorientierte Anbauvereinigungen sowie Cannabis-Clubs maximal 50 Gramm Cannabis im Monat pro Mitglied zum Eigenkonsum abgeben. Wer unter 21 Jahren ist, erhält maximal 30 Gramm pro Monat. Erlaubt sind lediglich getrocknete Cannabisblüten sowie Haschisch.

Fazit

Haschisch ist das Konzentrat aus dem Harz der Cannabispflanze und trägt eine lange Geschichte in sich, die in verschiedenen Regionen der Welt verwurzelt ist. Seit Jahrtausenden wird es in kulturellen und religiösen Traditionen als Mittel zur Meditation sowie für spirituelle und medizinische Zwecke eingesetzt, insbesondere im Nahen Osten.

Im Laufe der Jahrhunderte gelangte Haschisch auch in die westliche Welt und wird hier aufgrund der hohen Potenz geschätzt, wodurch es sich vom herkömmlichen Weed unterscheidet. Beim Konsum ist grundsätzlich Vorsicht geboten, da Hasch stärker und länger wirken kann. Neulinge sollten deshalb mit einer sehr geringen Dosis beginnen, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden.