Düngen: Die richtigen Nährstoffe für Deine Cannabispflanze
Im folgenden Artikel erfährst Du alles über die wichtigsten Nährstoffe, die Deine Hanfpflanze für das Wachstum benötigt und wir erklären Dir, wie Du einen Mangel erkennen und beheben kannst.
Makronährstoffe für das Pflanzenwachstum
Wir beginnen direkt mit den Makronährstoffen, die für sämtliche physiologischen Prozesse wie die Photosynthese essenziell sind. Hierzu gehört zunächst einmal Stickstoff (N), ein wesentlicher Nährstoff für das Pflanzenwachstum, da er die Entwicklung von Blättern und Stängeln begünstigt. Außerdem bildet Stickstoff einen Hauptbestandteil des Chlorophylls und ist damit an der Photosynthese beteiligt, die den Pflanzen hilft, Energie zu erzeugen.
Ein weiterer wichtiger Makronährstoff ist Phosphor (P), der eine Schlüsselrolle bei der Energieübertragung und den Stoffwechselvorgängen in der Cannabispflanze spielt. Zudem ist Phosphor ein Hauptbestandteil des Energiemoleküls Adenosintriphosphat (ATP), die universelle Energiequelle der Zellen.
Zusätzlich fördert Phosphor die Wurzelentwicklung und hilft der Pflanz, mehr Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.
Wenn es um den Geschmack der Buds geht, dürfen wir Kalium (K) nicht vergessen. Außerdem reguliert der Nährstoff den Wasserhaushalt der Pflanze, indem es das Öffnen und Schließen der winzigen Poren in der Epidermis von Pflanzenblättern und -stängeln (Stomata) steuert und so den Wasserverbrauch optimiert. Zusätzlich ist Kalium am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt und aktiviert verschiedene Enzyme, was die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen Krankheiten erhöht.
Wie erkennt man einen Makronährstoffmangel und was hilft?
Leiden Deine Pflanzen unter einem Stickstoffmangel, erkennst Du das an vergilbten Blättern, die mit der Zeit abfallen. Außerdem erscheinen die Pflanzen klein und schwach, blühen und fruchten schlecht, was letztlich zu erheblichen Ertragseinbußen führt. Beim Einsatz von Stickstoffdüngern, wie zum Beispiel verdünnten Harnstoff oder Ammoniumnitrat als Blattspray, ist jedoch Vorsicht geboten, denn eine übermäßige Düngung kann unter anderem die Blütenbildung negativ beeinflussen, weshalb Du die Dosierung sorgfältig steuern musst.
Weisen die Blätter Deiner Cannabispflanzen eine tiefgrüne oder violette Farbe auf, könnte ein Phosphormangel vorliegen. Um einem Mangel vorzubeugen, kannst Du das Saatgut in einer Phosphatlösung einweichen, um die Phosphataufnahme der Sämlinge zu verbessern.
Bei bereits wachsenden Pflanzen kann hingegen das Besprühen mit einer Monokaliumphosphat-Lösung helfen. Außerdem kann die Anpassung des pH-Werts des Bodens auf einen neutralen Bereich (6,5-7,5) die Phosphoraufnahme verbessern, da Phosphor in sauren oder alkalischen Böden leicht gebunden wird.
Sollten Deine Pflanzen unter einem Kaliummangel leiden, vergilben die Ränder älterer Blätter und entwickeln schließlich ein verbranntes Aussehen („Kaliumbrand“). Oftmals zeigen die Pflanzen dann ein langsames Wachstum, eine schlechte Wurzelentwicklung sowie schwache Stängel, die zum Abfallen neigen. Um den Mangel an Kalium zu beheben, helfen schnell wirkende Cannabis Dünger. Natürliches Kalium kannst Du Deinen Pflanzen bieten, indem Du organische Dünger wie Holzasche nutzt.
Sekundäre Pflanzennährstoffe und wie Du einen Mangel beheben kannst
Es gibt eine Vielzahl an sekundären Pflanzennährstoffen, die Cannabispflanzen für ein gesundes Wachstum benötigen. Hierzu gehören:
- Kalzium (Ca) trägt zum Aufbau der pflanzlichen Zellwände bei und erhöht deren Festigkeit und Stabilität. Außerdem hilft der Nährstoff dabei, dass die Pflanzen gesunde Wurzelspitzen und Triebspitzen entwickeln, und fördert die Aufnahme anderer Nährstoffe. Liegt ein Kalziummangel vor, bildet sich ein schwaches Wurzelsystem und neue Blätter verformen sich. Um den Mangel schnell zu beheben, bzw. den Kalziumgehalt im Boden zu erhöhen, eignet sich Kalkstein oder Gips (Kalziumsulfat).
- Magnesium (Mg) ist der zentrale Bestandteil des Chlorophylls und damit unentbehrlich für die Photosynthese. Einen Mangel erkennst Du, wenn sich das Gewebe zwischen den Adern älterer Blätter gelb verfärbt, während die Adern grün bleiben. Die Blätter fallen dann vorzeitig ab. Verwende zur Behebung des Mangels am besten magnesiumhaltige Düngemittel (Magnesiumsulfat oder Dolomitpulver). Gegen einen akuten Magnesiummangel kann auch ein Blattspray mit Magnesiumsulfatlösung helfen.
- Schwefel (S) ist ein Bestandteil von Proteinen (Aminosäuren) und wichtigen Enzymen, die den pflanzlichen Stoffwechsel antreiben. Junge Blätter zeigen bei einem Schwefelmangel eine gleichmäßige Vergilbung. Insgesamt kann es zu einem verkümmerten Wachstum kommen und die Pflanzen weisen schwache Stängel und weniger Verzweigungen auf. Hilfe gegen einen Schwefelmangel bieten schwefelhaltige Düngemittel wie Ammoniumsulfat oder Kaliumsulfat.
Welche Mikronährstoffe benötigen Cannabispflanzen?
Cannabispflanzen benötigen in der Regel nur geringe Mengen an Mikronährstoffen, wie zum Beispiel Eisen, Mangan, Zink, Kupfer oder Chlor. Dennoch sind sie wichtig für die Physiologie und den Stoffwechsel. Einen Mangel erkennst Du unter anderem an deutlichen Vergilbungen zwischen den Adern neuer Blätter, unregelmäßigen Flecken zwischen den Blattadern oder einem rosigen Aussehen der Pflanze. Gegen einen Mikronährstoffmangel gibt es verschiedene spezielle Dünger, die für ein robustes Pflanzenwachstum und eine gute Pflanzengesundheit sorgen.
Gleichgewicht zwischen Nährstoffen, Wasser, CO₂ und Licht
Um die besten Anbauergebnisse zu erzielen, benötigen die Pflanzen viel Wasser. Andernfalls haben sie Schwierigkeiten, Nährstoffe aufzunehmen und zu verwerten, was zu Wachstumsstagnation oder einem Nährstoffungleichgewicht führen kann. Ein Überschuss an Wasser kann jedoch zur Auswaschung löslicher Nährstoffe wie Stickstoff und Kalium führen. Daher ist eine gut durchdachte Bewässerung entsprechend dem Bedarf der Pflanzen wichtig, um den Wasserüberschuss oder -mangel zu vermeiden.
Für die Photosynthese ist vor allem CO₂ von Bedeutung. Bei einem höheren CO₂-Gehalt können die Pflanzen mehr Kohlenhydrate synthetisieren, was das Wachstum fördert und den Ertrag steigert. Dieser Prozess erfordert jedoch starkes Licht sowie eine angemessene Unterstützung durch Nährstoffe, insbesondere Stickstoff (für die Chlorophyllsynthese) und Magnesium (das Kernelement des Chlorophylls).
Licht liefert den Pflanzen zudem Energie und treibt die Photosynthese an. Beachte, dass mit zunehmender Lichtintensität auch der Bedarf an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium steigt. Dabei reguliert Kalium die Wassernutzungseffizienz und hält die Photosynthese stabil. Hingegen neigen Pflanzen, die starkem Licht ausgesetzt sind, ohne ausreichend Kalium zu Wasserverlust und verminderter photosynthetischer Effizienz.
Wenn Du Deine Pflanzen lange dem Tageslicht aussetzt, benötigen sie möglicherweise zudem mehr Mikronährstoffe wie Mangan und Zink, um die mit der Photosynthese verbundene Enzymaktivität zu unterstützen. Dementsprechend gilt: Wenn Deine Cannabispflanzen in einer Umgebung mit hoher Lichtintensität wachsen, ist es besonders wichtig, die Wasser-, CO₂- und Nährstoffversorgung zu optimieren.
Nährstoffbedarf in den unterschiedlichen Wachstumsphasen
Die Nährstoffbedürfnisse der Cannabispflanze variieren in jeder Wachstumsphase. So benötigt die Pflanze in der Keimungsphase meist wenige Zusätze, da die Samen – sofern es qualitativ hochwertige und gesunde Samen sind – alle erforderlichen Reserven enthalten. Um den Keimungsprozess in Gang zu bringen, brauchst Du den Samen lediglich eine gut belüftete Umgebung und Feuchtigkeit zu bieten. In der vegetativen Phase konzentriert sich die Hanfpflanze auf das Wachstum sowie die Entwicklung von Wurzeln, Stängeln und Blättern.
Stickstoff, Phosphor und Kalium dürfen dann nicht fehlen, ebenso geringe Mengen Mikronährstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, um das Zellwachstum und die Enzymaktivität zu unterstützen. Wenn die Pflanze dann in der Blütephase ihre gesamte Energie in die Entwicklung der Blütenstände steckt, steigt der Bedarf an Kalium, Phosphor und Stickstoff sowie in minimalen Mengen auch Zink, Kupfer und Mangan.
Fazit zum Thema Dünger für Deine Hanfpflanze
Wie jede andere Pflanze auch, benötigt die Cannabispflanze eine ausgewogene Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen. Denn sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel an Nährstoffen, kann die Gesundheit Deiner Pflanzen erheblichen beeinträchtigen. Achte zudem auf das Gleichgewicht zwischen Wasser, CO₂ und Licht. Wenn Du auch den Nährstoffbedarf während den unterschiedlichen Wachstumsphasen berücksichtigst und entsprechend anpasst, wachsen Deine Pflanzen unter optimalen Bedingungen und versprechen eine erfolgreiche Ernte.