Wenn Du Cannabispflanzen anbaust, fängt alles klein und zart an – mit einem Sämling. Damit aus dem kleinen Pflänzchen später mal eine kräftige Pflanze wird, ist das richtige Umtopfen wichtig. Aber wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt dafür? Und wie geht man dabei am besten vor, ohne die Wurzeln zu stressen? Das erklären wir Dir im folgenden Artikel.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen?

Irgendwann ist es so weit und Deine kleine Pflänzchen wollen mehr Platz! Der perfekte Zeitpunkt für das Umtopfen von Cannabis Sämlingen ist also genau dann, wenn der Sämling seinem aktuellen Zuhause entwächst. Wenn Du mit Anzuchthilfen arbeitest, kannst Du leicht erkennen, wann es so weit ist, nämlich dann, wenn die Wurzeln nach unten oder zur Seite wachsen.

Wenn Du stattdessen einen kleinen Topf verwendest, achte darauf, was oben passiert: Sobald die ersten „richtigen“ Blätter so breit werden, dass sie fast den Rand des Topfes berühren (und Du von oben nichts mehr vom Topf sehen kannst), ist das Dein Zeichen. Aber auch wenn die Wurzeln deutlich aus den Löchern rausschauen, kannst Du mit dem Umtopfen starten.

Timing ist alles: Warum rechtzeitiges Umtopfen so wichtig ist

Je länger Du das Umtopfen rauszögerst, desto mehr Stress machst Du den Pflanzen. Wenn sich die Wurzeln anfangen zu verheddern, brauchen sie nach dem Umtopfen erst mal eine Erholungspause und das bremst das Wachstum. In den meisten Fällen ist nach etwa 7 bis 10 Tagen Schluss mit dem Mini-Topf, besonders wenn Du mit weniger als 1 Liter Volumen gestartet bist.

Kurz gesagt: Schau Dir die Pflänzchen gut an. Wenn es den Eindruck macht, dass es größer werden will – gib ihm die Chance! Umtopfen zur richtigen Zeit sorgt für gesunde Pflanzen und spart Dir später Ärger.

So topfst Du Cannabis Sämlinge um

Wie genau Du Cannabissämlinge umtopfst, hängt davon ab, womit Du gestartet bist. Hier kommen einfache Tipps für die gängigen Methoden:

Anzuchtstöpfe

Wenn die Sämlinge die ersten kleinen Keimblätter zeigen, kannst Du sie in größere Töpfe setzen. Nimm am besten ein Substrat deiner Wahl, wir empfehlen unsere Premium Super-Grow BIO Cannabis Erde. Sie ist bereits vorgedüngt und unterstützt ein schnelles Anwachsen.

So funktioniert´s: Lass die Erde im kleinen Starttopf ein bisschen antrocknen. Dann dreh den Topf vorsichtig auf den Kopf und halte dabei alles locker. Nicht am Stängel ziehen! Pflanze den kleinen Sprössling in ein vorbereitetes Loch und bedecke ihn locker mit Erde.

Automatics werden am besten direkt in den Endtopf gepflanzt. Warum? Ihre Vegetationsphase ist genetisch auf einen kurzen Zeitraum begrenzt. Jeder Stressfaktor, wie z.B. das Umtopfen, kann das Wachstum verlangsamen und damit den Ertrag verringern.

Anzuchtshilfen (Seedbox)

Sobald an Deinem Sämling die ersten richtigen Blätter (also keine Keimblätter mehr) zu sehen sind und die ersten Wurzeln an der Unterseite des Quelltabs oder Erdpfropfens sichtbar sind, ist der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen gekommen - in der Regel etwa 5 bis 10 Tage nach der Keimung. Idealerweise pflanzt man den Sämling dann zunächst in einen kleinen Topf mit ca. 0,5-1 l Inhalt. Später kannst Du ihn in den Endtopf umpflanzen - das fördert in der Regel eine gesündere Wurzelentwicklung, als wenn Du ihn direkt in den großen Topf pflanzt.

Zum Umtopfen einfach einen kleinen Topf mit Anzuchterde füllen, ein passendes Loch für den Quelltab graben und die Erde leicht anfeuchten. Dann den Sämling mit dem Quelltab einsetzen, vorsichtig mit etwas Erde bedecken und darauf achten, dass der Sämling gerade steht - fertig! Aufgrund der Einfachheit der Methode sind Seedboxen besonders beliebt.

Steinwolle (für Hydro-Grower)

Wenn Du mit Hydrokultur arbeitest, kennst Du wahrscheinlich Steinwollwürfel. Wie genau Du umtopfst, hängt stark vom Setup ab (z. B. Netztopf, DWC oder NFT). In der Regel kommt der kleine Steinwollwürfel in einen größeren Topf mit einem neutralen Medium, zum Beispiel grobe Steinwolle oder Blähton. Du kannst ihn aber auch einfach in Erde setzen, wenn Du vom hydroponischen Start auf Erde wechseln willst.

Maßnahmen nach dem Umtopfen

Die kleinen Pflänzchen müssen sich erst mal an ihr neues Zuhause gewöhnen und Du kannst ihnen dabei mit folgenden Maßnahmen helfen:

  • Wasser: Nach dem Einpflanzen benötigen die Pflänzchen Wasser, damit sich die Erde um die Wurzeln legt. Aber Achtung: Es darf kein Sumpf entstehen! Die Wurzeln brauchen Luft. Wenn sie im Wasser stehen, faulen sie schnell. Danach gilt: Gieße Deine Sämlinge regelmäßig, aber übertreibe es dabei nicht. Die Erde sollte nicht ständig feucht sein. Du kannst statt einer Gießkanne auch eine Sprühflasche verwenden.
  • Licht: Nach dem Umzug brauchen die Pflanzen gutes, aber sanftes Licht. Am besten stellst Du sie unter eine LED-Lampe mit einem 18/6-Lichtzyklus, also 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit pro Tag. Warum? Weil die Wurzeln vor allem im Dunkeln wachsen – zu viel Licht kann dabei stören.
  • Klima: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und frische Luft sind jetzt besonders wichtig. Die Pflanzen mögen es angenehm warm, nicht zu trocken und mit genug Luftzirkulation. Halte die Temperatur bei 20 bis 24 °C und die Luftfeuchtigkeit bei rund 70 %. Überprüfe die Pflanzen regelmäßig. Wenn sie beispielsweise schlappe oder verfärbte Blätter zeigen, stimmt etwas nicht.
  • Stabilität: Wenn Deine Sämlinge sich stark strecken, also sehr lang werden und dabei eher dünn bleiben, kann das an der Sorte liegen. Manchmal ist das genetisch bedingt. Häufiger liegt es aber daran, dass die Lampe zu weit oben hängt. Dann recken sich die Pflanzen zum Licht hin und werden dabei instabil. Eine kühle, weiße 250-Watt-Energiesparlampe kannst Du problemlos etwa 15 cm über den Pflanzen anbringen. Das ist nah genug für gesundes Wachstum und weit genug weg, um die Blätter nicht zu verbrennen. Braucht dein Sämling Unterstützung, kannst Du ihn auch mit einem Zahnstocher und etwas Draht sanften Halt geben.

Wenn die Pflanzen später nach draußen sollen, gewöhn sie langsam dran. Erst mal nur kurz nach draußen, dann jeden Tag ein bisschen länger. Das nennt man „abhärten“. So kommt der Umzug nicht als Schock. Denn zu viel Sonne oder kalter Wind können junge Pflanzen sonst ziemlich schaden.

Fazit

Das Umtopfen von Cannabissämlingen ist kein Hexenwerk. Du musst nur wissen, wann der richtige Moment gekommen ist und dann behutsam vorgehen. Achte auf die Zeichen Deiner Pflanzen, geh vor allem vorsichtig mit den Wurzeln um und gib ihnen danach die richtige Portion Licht, Wasser und Wärme. Dann steht einem gesunden Wachstum nichts im Weg.