Cannabis Tee zubereiten: Rezepte, Wirkung und Tipps
Der Hanftee ist eine wohlschmeckende Alternative zu den konventionellen Anwendungsmethoden von Cannabis wie Rauchen oder Verdampfen. Wir erklären Dir, wie Du den Tee zubereiten kannst und worauf Du bei dem Genuss unbedingt achten solltest.
Traditionelles Ritual der Entschleunigung
Seit Jahrhunderten ist das Schlürfen eines wohltuenden Tees in vielen Kulturen mit Momenten der Ruhe, Entspannung und des Innehaltens verbunden. Man denke nur einmal an die japanische Teezeremonie, bei der das Zubereiten, Ziehenlassen und Trinken des Tees meditativ ausgeübt wird. Auch die Zubereitung von Cannabisgetränken ist keine neue Erfindung. In Indien gibt es bereits seit tausenden Jahren das traditionelle Getränk namens Bhang, das aus den Blüten und Blättern der Cannabispflanze sowie mit Milch, Joghurt, Zucker, Mandeln, Kardamom und schwarzem Pfeffer hergestellt wird.
Vor allem beim indischen Frühlingsfest Holi oder dem Festival Maha Shivaratri gehört das Trinken des cremigen Getränkes zur Tradition, um spirituelle Erfahrungen zu vertiefen und die Sinne zu öffnen. Dementsprechend kann sich die „moderne Form“ des Cannabis-Tees gut dafür eignen, ein eigenes Ritual zu etablieren, um den Alltag zu entschleunigen.
Cannatee: Blüten, Blütenreste oder Blätter?
Die Blüten enthalten die höchste Konzentration von Cannabinoiden wie Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sowie Terpenen, sodass Du hieraus einen äußerst potenten Hanftee gewinnen kannst. Hanftee kann aber auch aus den Blütenresten und Blättern hergestellt werden. Falls Du Cannabispflanzen zu Hause anbaust, wirst Du nach der Ernte viele Blätter übrighaben, die zwar keine ganz so hohe Cannabinoid- und Terpenkonzentration aufweisen, sich aber sehr gut für den Cannabis-Tee eignen.
So bereitest Du Deinen Cannabistee zu!
Bei der Zubereitung von Cannabistee ist auf zwei wichtige Dinge zu achten, da der Tee ansonsten nämlich nicht die gewünschte Wirkung entfalten wird. Egal, ob Du Dich für Cannabisblüten, Blütenreste oder Blätter entscheidest – das Cannabismaterial muss decarboxyliert werden und die hierdurch aktivierten Cannabinoide benötigen Fett als Transportmedium für eine bessere Bioverfügbarkeit.
Cannabisblüten zerkleinern und decarboxylieren
Der erste Schritt besteht also darin, Deine Cannabisblüten (ca. 1 Gramm) zu zerkleinern. Verwende dafür am besten einen Grinder. Wenn Du Cannabisblätter benutzen möchtest, dürfte eine Tasse voll reichen. Lege das Cannabismaterial auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und schiebe das Blech in den vorgeheizten Backofen (110 bis 120 Grad Celsius). Belasse es dort für etwa 30 bis 45 Minuten. Das setzt einen chemischen Prozess (Decarboxylierung) in Gang, bei dem die „inaktiven“ Cannabinoidsäuren in die „aktiven“ Cannabinoide umgewandelt werden.
Da Cannabinoide fettlöslich (lipophil) sind, brauchen sie noch einen Trägerstoff. Für den Hanftee eignet sich beispielsweise Kokosöl. Alternativ kannst Du auch Cannabutter verwenden. Bedenke aber, dass sich dadurch die Potenz Deines Tees erhöht.
So entfaltet der Tee sein Potenzial
Im nächsten Schritt füllst Du zwei Tassen Wasser in einen Kochtopf und erhitzt dieses. Füge dann einen Esslöffel Kokosöl oder Cannabutter hinzu, stell die Hitze runter und rühre langsam um, bis sich alles aufgelöst hat. Gebe dann das decarboxylierte Cannabismaterial hinzu und rühre nochmals um.
Lasse die Mixtur anschließend für mindestens 15 Minuten bei geringer Hitze ziehen. Je länger sie zieht, desto stärker wird der Tee. Platziere dann ein kleines Sieb über einer Teetasse und schütte die gewünschte Menge Deines Cannabistees in die Tasse und genieße das Getränk in Ruhe.
Verfeinere den Geschmack
Dein fertiger Cannabistee ist eine gute Basis für vielfältige Geschmacksrichtungen. Wir haben hier für Dich ein paar Tipps, wie Du das Aroma ganz nach Deinen Vorlieben gestalten kannst:
- Frische Kräuter/fertige Teebeutel: Füge Deinem Tee frische Kräuter, wie zum Beispiel Minze, Lavendel, Kamille oder Salbei, hinzu. Alternativ kannst Du ganz normale Teebeutel nutzen, um Deinem Getränk verschiedene Geschmacksnoten zu verleihen.
- Zitrone zur Erfrischung: Zitrusfrüchte sorgen für ein erfrischendes Aroma und können den Cannabisgeschmack sehr gut ergänzen.
- Gewürze: Um Deinem Hanftee eine würzige Note zu verleihen, füge eine Prise Zimt, Kardamom oder etwas Ingwer hinzu.
- Milch/Milchersatz: Milch oder Milchersatz wie Mandel- oder Sojamilch sorgen dafür, dass Dein Tee eine cremige Konsistenz erhält.
- Süßungsmittel: Um Deinem Cannabistee eine süße Note zu geben, kannst Du anstatt herkömmlichem Zucker auch Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft nutzen.
Rezept für Cannatee Latte für entspannte Zusammenkünfte
Wenn Du ein gemütliches Zusammensein mit Freunden planst und Deinen Gästen etwas besonders anbieten möchtest, können wir den Cannatee Latte empfehlen. Für vier Portionen á 200 ml benötigst Du folgende Zutaten:
- ca. 14 g Blütenreste/Blätter oder alternativ ca. 7 g Blüten
- 15 g weiche Butter
- 400 ml Wasser
- 400 ml Milch oder alternativ Mandelmilch
- Chai-Tee in losen Blättern
- 1 Teelöffel Vanilleextrakt
- 4 Esslöffel Honig
- 1 Prise Zimt
Decarboxyliere zuerst Dein Cannabis und gib es dann zusammen mit den Teeblättern, der Butter, Milch und dem Vanilleextrakt in eine Schüssel. Verrühre die Zutaten und lass die Mischung eine Stunde lang bei Raumtemperatur ziehen. Danach gibst Du die Mischung in einen Topf und fügst das Wasser hinzu.
Anschließend lässt Du die Mischung bei niedriger Temperatur etwa 20 Minuten leicht köcheln, aber ohne die Mischung zum Kochen zu bringen, da die wertvollen Cannabinoide bei zu hoher Temperatur ihre Wirkung verlieren. Gieße die Mischung über ein feines Küchensieb in eine Teekanne, um das Pflanzenmaterial herauszufiltern. Füge Honig und Zimt hinzu und gieße den Tee dann in Tassen Deiner Wahl. Schon ist Dein Cannatee Latte servierfertig.
Wirkungseintritt und Wirkung von Cannabis Tee
Wenn Du noch keine Erfahrungen mit einem Cannabistee oder mit Cannabis versetzten Esswaren (Edibles) gemacht hast, empfehlen wir Dir, mit einer halben Tasse Tee zu beginnen, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden.
Im Gegensatz zum schnell eintretenden High beim Rauchen oder Verdampfen von Cannabis, kann es 30 Minuten bis zu zwei Stunden dauern, bis Du einen Effekt spürst. Nimm Dir also Zeit und habe Geduld. Lehne Dich nach Deinem letzten Schluck Tee zurück und versuche, Dich zu entspannen. Normalerweise setzt die Wirkung schleichend ein und gewinnt immer mehr an Intensität. Dabei kann der Effekt vier bis acht Stunden anhalten.
Fazit
Die orale Einnahme von Cannabis wie in Form von Tee bietet im Vergleich zum Rauchen oder Verdampfen von Cannabis den Vorteil, dass die Atemwege nicht belastet werden. Viele Cannabis-Enthusiasten bevorzugen auch den Cannabistee, weil sich hiermit entspannte Alltagsrituale einrichten lassen. Die Zubereitung des Cannatees ist einfach und Du kannst ihn ganz nach Deinen Vorlieben mit weiteren Zutaten wie Kräutern oder Gewürzen verfeinern.
Die Wirkung setzt langsam über einen längeren Zeitraum zwischen 30 Minuten und zwei Stunden ein. Solltest Du bislang noch keine Erfahrungen mit Cannabistee gemacht haben, trinke vielleicht erst einmal eine halbe Tasse Tee, warte ab und beobachte, wie Du reagierst. Mit diesem vorsichtigen Vorgehen vermeidest Du unangenehme Nebenwirkungen. Bedenke zudem, dass der Effekt intensiver und auch länger, in manchen Fällen sogar bis zu acht Stunden anhalten kann.